Geometrie im Flow | Teambildung im Lehrer-Team

Geometrie im Flow

Flow-Momente gibt es ab und zu in meinem Schulzimmer. Das sind Momente, in denen die Kinder voller Begeisterung, mit Freude und Interesse in eine Tätigkeit vertieft sind und alles Andere um sich herum vergessen. Und ich kann dann jeweils nur beobachten und staunen.

So passierte es an diesem Morgen zum Thema "Geometrische Körper":


Das Ziel
: Die Namen der Körper Würfel, Kugel, Quader und Zylinder lernen und Beispiele dafür im Schulzimmer und in der Umgebung finden.

Die Kontrolle für mich (schliesslich muss ich ja überprüfen und nachweisen, was die Kinder bei mir lernen): Namen und Gegenstände schriftlich auf einem Blatt festhalten.

Kaum hatte ich Holzklötze in den Kreis gelegt um an ihnen die Namen der Körper zu erklären, nahmen die Kinder die Klötze in die Hand und wollten Gebäude und Türme bauen.

"Klar wollen sie damit spielen! Warum hatte ich das vorher nicht bedacht?"schoss es mir durch den Kopf.


Doch dann meldete sich die Lehrerin in mir:
"Halt! Ich habe doch noch gar nicht erwähnt, welches die Namen der Körper sind..." dachte ich.

Die Kinder waren voller Begeisterung - nur für etwas komplett Anderes, als ich es geplant hatte.

Ich schaffte es, dass sich alle wieder setzten. Ich erklärte ihnen die Namen der Körper:

  • Würfel und Kugel waren eher bekanntere Namen.
  • Der Quader ("Klingt wie Quadrat", war die Eselsbrücke, die ich ihnen anbot)
  • Und der Zylinder ("Wie der Hut eines Zauberers.") waren eher neu.

Schnell die Aufgabe erklärt:

"Sucht im Schulzimmer gleiche Körperformen und bringt sie in den Kreis."

Total begeistert sammelten die Kinder Gegenstände.


Das gab mir Zeit zu Überlegen, wie ich weiter vorgehen sollte.

  • Soll ich ihrem Spiel-Drang nachgeben oder soll ich sie dazu zwingen, die Dinge schriftlich festzuhalten, wie ich es geplant hatte?
  • Welche Erfahrungen machen sie, wenn sie die Namen der Körper und der passenden Gegenstände schriftlich festhalten?
  • Wobei lernen sie mehr? Beim Schreiben oder beim "Spielen"?

Nach zwanzig-minütigem Sammeln sortierten wir alles im Kreis.


Dabei legte ich jetzt besonderen Wert darauf, dass die Namen der Körper richtig genannt wurden. Ich bot ihnen nochmals die zwei Eselsbrücken an. Dann liess ich sie "spielen".

Die Stimmung im Schulzimmer war unbeschreiblich!
Es fand intensivstes Lernen statt. Jedes Kind lernte in diesen zwei Lektionen auf seiner Stufe so viel, wie ich ihm in der gleiche Zeit niemals hätte beibringen können.

Ich bin sicher, dass diese Momente Früchte tragen, die durch eine "verpasste" Verschriftlichung mehr als wettgemacht sind!

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